Schweinfurt ( [ˈʃvaɪ̯nˌfʊʁt]; möglicherweise von altniederländisch Swin, schweinfurterisch: Schweifert) ist eine kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Unterfranken des Freistaats Bayern. Die wichtigste Industriestadt Nordbayerns und Hafenstadt am Main ist Oberzentrum, Verwaltungssitz des Landkreises Schweinfurt, Teilstandort zweier Landesbehörden und Hochschulstadt. Schweinfurt besteht als deutsche Ausnahme fast nur aus der Kernstadt, weshalb die Einwohnerzahl keinen Vergleichsmaßstab bietet. Die Agglomeration hat 100.200 Einwohner (2018) und das Einzugsgebiet der Stadt 759.000 Einwohner. Zu ihm gehören die Region Main-Rhön und der mittlere Teil Südthüringens. Schweinfurt war schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt und wurde 791 erstmals urkundlich erwähnt. Die Markgrafen von Schweinfurt verloren bereits vor 1000 Jahren ihre überregionale Bedeutung. Vom 12. Jahrhundert bis 1802 war Schweinfurt Reichsstadt, in der Frühen Neuzeit ein humanistisches Zentrum und 1770 begann die Industrialisierung. Im Zweiten Weltkrieg war die Stadt wegen ihrer Schlüsselindustrie (Wälzlager) stark umkämpft, geriet durch die Deutsche Teilung ins Abseits und durch die Wiedervereinigung in die bundesdeutsche Mitte, als neuer Autobahnknoten. Durch Überwindung der Strukturkrise um 1992 wurde die Stadt nicht deindustrialisiert und hat die höchste Arbeitsplatzdichte (2015) und das dritthöchste Bruttoinlandsprodukt je Einwohner Deutschlands (2014).